Vielleicht bist Du schon einmal über den Begriff Zero Base Budgeting gestolpert. Er wird vor allem im Bereich des betrieblichen Rechnungswesens verwendet. Diese Methode kann aber nicht nur für Unternehmen sondern auch für Dich privat wertvoll sein.
Und nein, nur weil diese Technik auf dem Rechnungswesen stammt, ist sie nicht automatisch langweilig.
Im Gegenteil: Bei mir hat die Null Basis Budgetierung super funktioniert, die Einstellung zu meinen persönlichen Finanzen komplett verändert und das Thema auch viel interessanter gemacht.
Der Vorteil des nullbasierten Budgets: Du erstellst einen genauen und vollständigen Plan dafür, wie jeder einzelne Euro auf Deinem Bankkonto verwendet werden soll.
Zero-Base-Budgeting: Was ist das?
Bei der Nullbasisbudgetierung ordnest Du jeden Euro, den Du in Deinem Geldbeutel oder auf dem Konto hast, Deinen Ausgaben, Sparraten oder Tilgungsraten zu.
Mit anderen Worten: Du teilst Dein gesamtes Geld in verschiedene Kategorien ein. Somit hat jeder einzelne Euro einen bestimmten Auftrag.
Am Monatsende sollten dann Deine Einnahmen abzüglich Deiner Ausgaben gleich null sein.
Ein Vorteil dieser Methode: Du bist gezwungen, Dir auch für Deine Sparraten, konkrete Ziele zu benennen. Du legst nicht einfach zwecklos Geld auf die Seite. Stattdessen teilst Du Dein Erspartes in Kategorien wie Urlaub, Notgroschen oder Hauskauf ein.
Wer jetzt denkt: Das klingt doch wie die Umschlagmethode – richtig gedacht! Auch bei der Umschlagmethode teilst Du Deine Einkommen in verschiedenen Kategorien auf. Beim Zero-Base-Budgeting kommen separat die Kategorien Schulden und Ersparnisse hinzu.
Beispiel für ein Zero Base Budget:
Mit einem Einkommen von 1.800 € monatlich könnte Dein nullbasiertes Budget beispielsweise so aussehen:
Miete | 500 € |
Lebensmittel | 220 € |
Stromkosten | 20 € |
Hausratversicherung | 17 € |
Benzingeld | 130 € |
Fitnessstudio | 29 € |
Kleidung | 40 € |
Freizeitgestaltung | 90 € |
Essen gehen | 80 € |
Sparen für den Notfallgroschen | 100 € |
Sparen für Urlaub | 100 € |
Tilgungsrate Kredit | 300 € |
Neue Terrasse | 100 € |
Sparen für Projekt Eigenheim | 74 € |
Diese Kategorien sind natürlich nur ein Beispiel.
Wie erstelle ich mein eigenes Zero Base Budget?
Zwar ist es nicht die einfachste Methode, dennoch erstellen viele Personen ihr Budget gerne manuell. Dabei kann eine Excel Tabelle oder ein Kakebo helfen.
Bei der Erstellung geht man wie folgt vor:
1. Notiere Dein monatliches Einkommen
Erstelle eine Liste mit all Deinen Einnahmequellen (Gehalt, Rente, Kindergeld,.. kurz: allen Geldeinnahmen).
Achtung: Dein Budget sollte auf Deinem Netto- und nicht Bruttoeinkommen basieren.
2. Schätze Deine monatlichen Ausgaben pro Kategorie ab
Schreibe die verschiedenen Kategorien auf. Schließlich ordnest Du jeder dieser Kategorien die für den kompletten Monat geschätzten Ausgaben zu.
Achtung: Berücksichtige nicht nur Deine Ausgaben, sondern auch Deine Sparziele.
3. Notiere Deine tatsächlichen Ausgaben
Berechne im Laufe des Monats Deine tatsächlichen Ausgaben für jede einzelne Kategorie und schreibe sie in Dein Budget.
Es ist wichtig, diese Liste im Laufe des Monats und nicht erst am Monatsende zu führen. Denn am Monatsende kann es vielleicht schon zu spät sein, die Situation zu verändern.